Die Digitalisierung macht auch im Onlinehandel nicht halt. eCommerce Unternehmen können dabei von robotergestützten Lagern profitieren. Welches System sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Die Art der Ware (Medikamente, Textilien, Kartonagen, Fahrzeugersatzteile …)
- Die Art des Lagers (z.B. Hochregallager, Palettenlager, Kleinteilelager …)
Grundsätzlich machen automatisierte Lager erst bei entsprechendem Lagerumschlag Sinn.
Die Vorteile von automatisierten Paletten- und Hochregallagern
Die genauen Vorteile hängen von der Art des Lagers und der Ware ab. In Palettenlagern ist in der Regel der Einsatz von Gabelstaplern nötig – dementsprechend ist eine staplergestützte Automatisierung nötig. Dabei können entweder komplett autonom fahrende Fahrzeuge eingesetzt werden – oder auch hybride Fahrzeuge. Diese werden vom zugrundeliegenden Lagersystem zu den entsprechenden Lagerplätzen gesteuert. Die Fahrer sorgen dabei für zusätzliche Sicherheit, indem sie das Tempo bestimmen. Solche Systeme lassen sich auch in Hochregallagern abbilden. Zusätzlich ist es möglich, auf komplett autonome Systeme zu setzen. Hier dürfen dann aus Sicherheitsgründen keine Menschen mehr im Lager arbeiten.
Beispiel für ein automatisiertes Hochregallager
Vorteile von Hochregallagern
- Hohe Effizienz – es ist kein manuelles Ansteuern der Lagerplätze nötig, sodass Zeit gespart wird
- Fehlerreduzierung – das System sorgt dafür, dass die Ware auf exakt dem passenden Lagerplatz abgelegt wird
- Sicherheit und Arbeitsschutz – das Unfallrisiko ist deutlich reduziert
Die Vorteile von automatisierten Kleinteilelagern
Kleinteilelager können auf unterschiedliche Art betrieben werden: als Behälterlager, mit Förderbändern oder auch mit Regalen oder Regalbrettern. Die Ware wird entweder auf Förderbändern ein- und ausgelagert oder aber von Robotern zu den lagerorten und den Packstationen transportiert. Beispiel für ein automatisiertes Kleinteilelager auf Logistik heute
Vorteile von automatisierten Kleinregallagern
- Hoher Raumnutzungsgrad – es können, je nach Ware, Lager mit mehreren, extrem niedrigen Ebenen eingerichtet werden.
- Beschleunigte Prozesse – Roboter bringen die Ware zu den Packstationen, es ist nicht nötig, durch das Lager zu laufen und manuell zukommissionieren
- Entlastung der Mitarbeiter – keine Laufwege mehr, kein Schleppen schwerer Artikel nötig
Nachteile von automatisierten Lagern
Automatisierte Lager haben natürlich auch Nachteile. Besonders wichtig ist es im Vorfeld, genau durchzurechnen, ob sich die Einrichtung auch tatsächlich lohnt. Hauptfaktor sind selbstverständlich die hohen Kosten. Diese hängen wieder von verschiedenen Faktoren ab:
- Welche Hardware wird benötigt (z.B. Förderbänder, Stapler, Roboter …)?
- Lassen sich Standard-Regale verwenden oder ist ein flexibles modulares System mit mehrerren Ebenen und ggf. Aufzügen nötig?
- Welche IT-Systeme und Programme werden benötigt? Sind Softwareanpassungen vorzunehmen?
Zusätzlich ist das Lager komplett von der Technik und der IT-Infrastruktur abhängig. Es ist nicht möglich, ein solches Lager ohne Software zu betreiben. Im Falle von Stromausfällen, technischen Defekten (insbesondere bei Förderbändern oder Greifarmen) oder auch Softwareproblemen steht das Lager still. Eine manuelle Kommissionierung ist nicht möglich. Jeder Ausfall kostet bares Geld.
Fazit – automatisierten Lagern gehört die Zukunft
In größeren Unternehmen mit entsprechendem Lagerumschlag werden automatisierte Lagersysteme in Zukunft sicherlich vermehrt eingesetzt werden. Bei der Einführung solcher Systeme sollte jedoch gut durchgerechnet werden, ob sich der Invest tatsächlich lohnt. Wichtig ist auf jeden Fall eine gründliche Planung und eine sorgfältige Umsetzung. Dies gilt generell für jedes Digitalisierungsvorhaben – bei automatisierten Lagersystemen ist jedoch auch besonders viel Geld im Spiel.
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