Robotergestützte Lagersysteme für den eCommerce

Die Digitalisierung ist im Onlinehandel in voller Fahrt. Mittlerweile geht es nicht mehr nur um den Abgleich zwischen Onlineshop und WWs, sondern auch um die Automatisierung des kompletten Lagers – hier am Beispiel eines robotergestützen Kleinteilelagers.

Automatisierte Lagerhaltung für Onlinehändler

Mittlerweile gibt es eine große Bandbreite an Systemen, die auch für KMU erschwinglich sind. Dies liegt am modularen Aufbau,  der für maximale Effizienz und Raumnutzung sorgt. Automatisierte Lagersysteme bestehen in der Regel aus mehreren Ebenen. Diese sind, je nach Größe der Ware, gerade so hoch wie nötig, was eine manuelle Kommissionierung und eine manuelle Inventur quasi unmöglich macht.Es gibt unterschiedliche Formen, wie die Ware eingelagert und transportiert werden kann. Bei dieser Form der Lagerung handelt es sich um ein chaotisches Lagersystem, bei dem sich die Ware ausschließlich über das eingesetzte ERP System wiederfinden lässt. Bei der Einlagerung wird dazu im ERP System abgespeichert, in welchem Fach auf welchem Regalbrett sich der Artikel befindet. beim Wareneingang prüft die Software, ob Artikel tatsächlich eingelagert werden sollen oder ob diese direkt verschickt werden können.

Zur Lagerung können beispielsweise einzelne Regalbretter (sog. Trays) genutzt werden. Diese werden von Robotern zu den Be- und Entladestationen gebracht.  Diese ähneln optisch und auch von der Größe her Rasenmähroboter. Andere Systeme bewegen ganze Regale mithilfe von Robotern.  Die Steuerung der Roboter kann zum Beispiel über Codes laufen, die auf den Böden der Ebene angebracht wurden. Darüber lassen sich die Roboter exakt ansteuern. Die Regale und Regalbretter werden in unterschiedliche Fächer geteilt, in die die Ware gelegt wird. Jedes Fach ist dabei ein Lagerplatz.

Für die Einlagerung fordert ein Mitarbeiter an, welche Arten von Regalbrettern mit welchen Fächern von den Robotern zur Andockstation gebracht werden sollen. Ein Pick-by-Light-System zeigt den Mitarbeitern an, in welche Fächer die einzelnen Artikel gelegt werden können. Die Bestätigung, dass die Ware eingelagert wurde, kann beispielsweise mithilfe eines Fußpedals erfolgen.

Automatisierte Kommissionierung

Kauft ein Kunde im Onlineshop einen Artikel, gelangt die Bestellung automatisch in das ERP System. Eine manuelle Prüfung ist bei automatisierten Lösungen nicht mehr nötig. Stattdesssen prüft das System automatisch, ob der Auftrag bereits bezahlt ist und ob alle Artikel zur Verfügung stehen. Bei nicht lieferbaren Artikeln sind Teillieferungen möglich. Sind keine Teillieferungen gewünscht, wird der Auftrag erst kommissioniert, wenn alle Artikel da sind. Für die Aufträge, die den Kriterien zur Kommissionierung entsprechen, veranlasst das ERP System die Roboter, die entsprechenden Regale mit der bestellten Ware zur Kommissionierstation zu bringen. Sobald der Roboter vorgefahren ist, werden die Artikel entweder per hand oder auch mit einem Robotergreifarm entnommen.  Wenn für einen Auftrag mehrere Warenträger benötigt werden, werden die Artikel zur Seite gelegt, bis alle Artikel da sind.

Der Versanddienstleister (biespielsweise DHL, UPS, Hermes, oder auch eine Spedition) wird vom ERP System v.Soft nach verschiedenen Kriterien wie Größe, Gewicht und Lieferland ausgewäht. Wenn der Auftrag vollständig ist, druckt das ERP System automatisch Lieferschein und Paketlabel aus. Der Kunde erhält eine E-mail mit der Rechnung, sowie vom Versanddienstleister die Benachrichtigung über den Paketversand sowie die Trackingnummer.

Viele weitere Möglichkeiten

Automatisierte Lager- und Kommissioniersysteme können noch zahlreiche weitere Funktionen enthalten. Da die Ebenen im Lager so niedrig sind, dass eine manuelle Inventur nicht möglich ist, kommt eine Adhoc-Inventur zu Einsatz. Diese wird ausgelöst, sobald ein Roboter an einem Port vorfährt. Auslösekriterien sind, wenn die Inventur schon Monate zurückliegt oder der Warenträger fast leer ist, sodass schnell und ohne großen Zeitaufwand gezählt werden kann. Bei hohem Betriebsaufkommen wie zum Beispiel im Weihnachtsgeschäft lässt sich die automatische Ad-Hoc Inventur auch pausieren. Auch das Finanzwesen kann automatisiert abgewickelt werden.

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