Bestandsmanagement und Bestellpunktverfahren

Bestandsmanagement ist in der Lagerhaltung ein zentrales Thema. Mit dem Bestandsmanagement wird ein möglichst niedriger Lagerbestand angestrebt, ohne dass Lieferengpässe entstehen. So bleiben Kunden zufrieden, ohne dass zusätzliches Kapital im Lager gebunden wird. Dabei wird in Warenwirtschaftssystemen oft ein Bestellpunktverfahren eingesetzt, das mit Kennzahlen wie Sollbestand, Meldebestand und Sicherheitsbestand arbeitet.

Meldebestand, Sicherheitsbestand, Sollbestand

Wird der Meldebestand unterschritten, löst dies eine Bestellung aus. Diese Bestellerzeugung kann entweder dadurch geschehen, dass der entsprechende Mitarbeiter benachrichtigt wird und manuell eine Bestellung tätigt oder aber die Meldung fließt direkt in den automatisierten Bestellvorschlag mit ein.
Der Sicherheitsbestand ist die eiserne Reserve, die nicht unterschritten werden sollte und dafür gedacht ist, Lieferengpässen oder ungewöhnlich hohen Verbrauchszahlen etwas entgegenzusetzen. Der Sollbestand ist die Anzahl der Ware, die im Idealfall im Lager stets zur Verfügung stehen sollte.
Um das Bestellpunktsystem zu nutzen, ist es wichtig, zunächst einmal für jeden Artikel die entsprechend gewünschten Bestandsmengen zu definieren. Diese richten sich nach dem Lagerplatz und nach der Bestellhäufigkeit sowie nach Lieferkriterien wie beispielsweise der wirtschaftlichen Bestellmenge.

Mit dem Bestellpunktsystem automatisiert Bestellungen erzeugen

In automatisierten Warenwirtschaftssystemen übernimmt es das Bestellpunktverfahren, die Bestände auszuwerten und daraus Bestellvorschläge für die Artikel zu generieren, deren Meldebestände unterschritten sind.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um mit dem Bestellpunktsystem das Lager aufzufüllen:

Vorratsbestellung

Bei der Vorratsbestellung wird das Lager gemäß der Sollbestände wieder aufgefüllt. So ist sichergestellt, dass stets ausreichend Ware auf Lager ist.

Bedarfsbestellung

Bei der Bedarfsbestellung werden nur die Artikel nachbestellt, deren Meldebestand unterschritten ist. Dies ermöglicht es, den Lagerbestand zu reduzieren und gleichzeitig Lieferengpässen entgegenzutreten.

Wie viel Ware bestellt wird, hängt nicht nur von den Beständen, sondern auch von den Lieferkriterien ab. Dabei ist insbesondere die wirtschaftliche Bestellmenge zu berücksichtigen. Manche Artikel rechnen sich nur, wenn größere Mengen abgenommen werden. Wesentlich ist auch, zu prüfen, welcher Lieferant die Artikel wie schnell und zu welchem Preis liefert. Deswegen ist es sinnvoll, wenn der Einkäufer den generierten Bestellvorschlag jeweils noch einmal prüft, bevor er die Bestellungen verbindlich versendet.

Fazit: Bestandsmanagement mit Bestellpunktsystem

Bestandsmanagement wird mit einem Bestellpunktsystem sowie einem automatisch erzeugten Bestellvorschlag deutlich erleichtert. Die wichtigsten Kennzahlen wie Meldebestand und Sicherheitsbestand werden automatisiert ausgewertet, manueller Aufwand entfällt.  Ein Bestandsmanagement mit Bestellpunktsystem und Bestellvorschlag trägt so wesentlich dazu bei, Ihren Einkauf zu optimieren.

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